Häufige Fragen − Hallux rigidus

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Fragenkatalog:

Was ist ein Hallux rigidus?
Welche Behandlungsansätze gibt es zur Behandlung des Hallux rigidus?
Was ist das Prinzip der schonenden OP-Methode bei Hallux rigidus?
Wie erfolgt die Nachbehandlung?
Weitere Fragen an das Gelenkzentrum Berlin

Was ist ein Hallux rigidus?

Unter einem Hallux rigidus versteht man eine zunehmende, meist mit Schmerzen einhergehende, Einsteifung des Großzehengrundgelenkes aufgrund des Verlustes von Knorpelmasse in diesem Gelenk (siehe Abbildung 1). Dieser Prozess wird als Arthrose (Gelenkverschleiß) bezeichnet und kann prinzipiell an jedem Gelenk des Körpers auftreten.
Das Großzehengrundgelenk ist beim Laufen beim Abrollvorgang des Fußes einer besonders starken Druckbelastung ausgesetzt. Hier kommt es im Rahmen der Erkrankung zu einer besonders massiven Entwicklung von schmerzhaften Knochenwucherungen. Dies wird hervorgerufen durch starke Reibung, der die Gelenkflächen durch das Fehlen der Knorpelschichten ausgesetzt sind. (siehe Abbildung 3). Diese Knochenwucherungen sind oft durch die Haut ertastbar bzw. sichtbar und verursachen im Verlauf wiederholt auftretende schmerzhafte Entzündungen im Bereich des Großzehengrundgelenkes.

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Abbildung 1 zeigt das Röntgenbild eines Hallux rigidus. Auffällig ist hier der kaum noch einsehbare Gelenkspalt im Bereich des Großzehengrundgelenkes (Abbildung 2). Dies führt zu immer wiederkehrenden entzündlichen Veränderungen im übermäßig engen Gelenk (in Abbildung 3 rot markiert).

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Welche Behandlungsansätze gibt es zur Behandlung des Hallux rigidus?

Dem Problem des Hallux rigidus ist per konservativem Therapieansatz kaum beizukommen. Auch knorpelaufbauende Spritzen oder Tabletten führen selten zu einer Besserung. Daher wird beim Hallux rigidus meist zur Operation geraten. Hierbei unterschied man bisher drei Möglichkeiten:

1. Eine Teilentfernung des Großzehengrundgelenkes, was äußerlich zu einer deutlichen Verkürzung und einer Reduzierung der aktiven Beweglichkeit des großen Zehs führt.

2. Eine Versteifung des Großzehengrundgelenkes, was die komplette Aufhebung der Beweglichkeit des großen Zehs zur Folge hat, und eine lange Zeit der Rehabilitation und Entlastung nach sich zieht.

3. Der Einsatz eines künstlichen Großzehengrundgelenkes, wobei es überdurchschnittlich häufig zu frühen Lockerungen kommt, was mit komplizierten Wechseloperationen verbunden ist und einen massiven Verlust an Knochensubstanz bedeuten kann.

Aufgrund der oben genannten Nachteile bei den gängigen Verfahren wurde eine schonende Hallux rigidus Operation entwickelt, die in Ihrer Effektivität und Ihrem technischen Prinzip unserer Hallux valgus Operation sehr ähnelt.

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Was ist das Prinzip der schonenden OP-Methode bei Hallux rigidus?

Die Hauptursache, die zur Entstehung eines Hallux rigidus führt, ist ein zu großer Kompressionsdruck im Großzehengrundgelenk. Daher zielt unsere schonende Hallux rigidus Operation auf die Reduzierung dieses zu hohen Drucks ab.
Der 1. Mittelfußknochen wird leicht verkürzt (siehe Abbildung 5). Dadurch weitet sich der Gelenkspalt um die entsprechende Distanz, so dass der Druck und somit die Reibung im Großzehengrundgelenk deutlich verringert wird. Auf diese Weise werden der Gelenkverschleiß in seiner Entwicklung deutlich verlangsamt und die Schmerzen beseitigt, ohne dass das Großzehengrundgelenk versteift, entfernt oder durch ein Kunstgelenk ersetzt wird.

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Abbildung 4 stellt diejenigen Knochenwucherungen am Gelenk rot dar, die im Rahmen der Operation am Gelenk entfernt werden. Ferner ist der Knochenzylinder, der zur Verkürzung des Knochens entfernt wird, ebenfalls rot dargestellt.
Abbildung 5 zeigt die Situation nach Entfernung der Knochenwucherungen am Gelenk sowie des Knochenzylinders. Die Knochenenden werden zusammengefügt und mit einer Titanplatte stabilisiert. Das Implantat wird nach 12 Monaten unter Kurznarkose wieder entfernt.

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Wie erfolgt die Nachbehandlung?

Wie bei der Hallux valgus Operation können auch bei der Hallux rigidus Operation die Patienten noch am Tage der Operation wieder voll belastet werden, auch wenn beide Füße gleichzeitig operiert wurden. Der Einsatz von Gehstützen oder speziellen Vorfußentlastungsschuhen entfällt. Der Krankenhausaufenthalt beträgt 3-4 Tage. Die Fäden werden nach 14 Tagen entfernt. 9-12 Monate nach der Operation erfolgt die Entfernung der zur Stabilisierung des Knochens verwendeten Titanplatte. Die Behandlung erfolgt ambulant unter örtlicher Betäubung. Die Patienten können unmittelbar danach unter voller Belastung des behandelten Fußes die Klinik verlassen.

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Weitere Informationen zu Hallux valgus finden Sie in der Rubrik Fusschirurgie.

Es liegt in der Natur der Sache, dass viele Fragen offen bleiben.

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